In den Wahlprogrammen zur Bundestagswahl wird das Gemeinnützigkeitsrecht unterschiedlich stark aufgegriffen. Die untenstehende Tabelle (hier auch als PDF) zeigt, wie die vier drängendsten Forderungen der Allianz „Rechtssicherheit für politische Willensbildung“ aufgegriffen werden.
Während sich SPD, die Partei Die Linke (PdL) und Bündnis 90/Die Grünen in unterschiedlicher Form mit den Grenzen des Gemeinnützigkeitsrecht beschäftigen, möchte die FDP eSports-Vereinen die Gemeinnützigkeit gewähren; CDU/CSU sehen lediglich einen Zusammenhang mit der Gründung von Transfergesellschaften im Wissenschaftsbereich. Bei der AfD und im Bayernplan der CSU fällt der Begriff nicht ein einziges Mal.
Den Forderungen der Parteien liegt ein sehr unterschiedliches Verständnis von Zivilgesellschaft zu Grunde. Adalbert Evers analysiert dieses entlang der Wahlprogramme in seinem Beitrag „All together now? Die Zivilgesellschaft in den Parteiprogrammen zur Bundestagswahl“ (BBE-Newsletter Nr. 13/2021). Einen Einblick in das Verständnis von Zivilgesellschaft der Oppositionsfraktionen in der noch laufenden Legislaturperiode liefert Dr. Rainer Sprengel mit seiner Analyse „Oppositionelle Engagement- und Demokratiepolitik im Deutschen Bundestag (2017-2021)“ (BBE-Arbeitspapier Nr. 12).
Mehr Informationen zur Bundestagswahl 2021 und Gemeinnützigkeit:
- Endspurt im Bundestag: Gemeinnützigkeitsrecht am 17.10.2024 im Plenum (und dann doch verschoben)
- Fortschritte bei Demokratiepolitik, aber nicht bei Gemeinnützigkeitsrecht
- Modernisierung des Gemeinnützigkeitsrechts: Was bisher geschah – Unzureichender Kabinettsentwurf ist da
- Vier Punkte für ein modernes Gemeinnützigkeitsrecht
- Ampelkoalition: Nächste Schritte in Engagementpolitik und Gemeinnützigkeit
- Was im Koalitionsvertrag zu Zivilgesellschaft und Gemeinnützigkeit steht
- BFH-Beschluss zeigt Rechtsunsicherheit auf
- Zivilgesellschaftliche Organisationen fordern Verhandlung über Demokratiepolitik
- Regierungsbildung: Chancen für Demokratiepolitik und Gemeinnützigkeitsrecht
- Was dürfen Vereine im Wahlkampf fordern?